Chronik der FF Nordhastedt

1884 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Nordhastedt. In den Anfangstagen gab es, anders als heute, die Bezeichnungen Steiger und Spritzenmann für de Aufgaben der Wehrmänner. Die Wehr hatte 35 aktive und 9 Reservemitglieder. Neben der freiwilligen gab es auch eine Pflichtfeuerwehr. Das Inventar bestand anfangs aus einer Wagenspritze, einer zweirädrigen Wagenspritze mit Saug- und Druckeinrichtung und einer zweirädrigen Druckspritze sowie einem Gerätewagen mit Leitern und diversem Löschmaterial.

1896 Auf der Anfahrt zu einem Wohnhausbrand brach der Spritzenwagen zusammen. Ein größerer Schaden ist dadurch aber nicht entstanden.

1921 In Folge des Krieges hat die Feuerwehr nur noch sehr wenige Mitglieder und steht kurz vor der Auflösung. In den Folgejahren steigt die Mitgliederzahl wieder an.

1927 Die erste Motorspritze wird für die Feuerwehr angeschafft. Daneben werden sechs Feuerlöscher „Minimax“ angeschafft, die an verschiedene Stellen im Dorf verteilt werden. Die Mitgliederzahl beträgt inzwischen schon wieder 40 Kameraden.

1932

1934 Die Mitgliederzahl ist weiter auf 53 gestiegen.

1939 10 Kameraden werden bei Kriegsausbruch eingezogen. Die Feuerwehr wird durch 21 Pflichtfeuerwehrmänner aufgefüllt, von denen 5 zur freiwilligen Feuerwehr übertreten.

1941 Die Feuerwehr erhält einen neuen Mannschaftswagen.

1942 Im April 1942 wurden über dem Ort Brand- und Sprengbomben abgeworfen. Der Schaden hielt sich aber in Grenzen.

1943 Für vier Tage müssen 12 Kameraden der Bereitschaft nach Hamburg ausrücken. Für einen Tag ging es danach nach Elmshorn.

1944 Die Wehr rückt zur Bereitschaft nach Kiel aus. Bei Luftangriffen auf die DEA-Raffinerie in Hemmingstedt rückt die Feuerwehr Nordhastedt ebenfalls aus.

1949 Das Gerätehaus in der Hauptstraße wird bezogen.

1952 In Nordhastedt gibt es inzwischen 17 Feuermeldestallen, 10 Stellen an denen öffentliches Kleinlöschgerät deponiert ist und 5 Stellen, an denen privates Kleinlöschgerät deponiert ist. Die Wehr zählt 33 aktive und 14 passive Mitglieder.

1955 Eine neue Motorspritze wird in Betrieb genommen.

1962 Auf Grund eines orkanartigen Sturmes wurde die Feuerwehr in der Nacht zum 17.02.1969 in Bereitschaft versetzt, da die Deiche zu brechen drohten. Morgens fuhren die Kameraden in die Kööge, um bei der Stabilisierung der Deiche zu helfen. 18 Kameraden waren mehrere Stunden im Dieksanderkoog, in Friedrichskoog und im Kaiser-Wilhelm-Koog mit Deicharbeiten beschäftigt. Bis zum 26. Februar dauerten die Arbeiten an, bei denen auch die Zivilbevölkerung mithalf. So wurden am Sonntag, 28.2., 182 Mann gezählt.

1963 Ein neues Löschgruppenfahrzeug wird für die Feuerwehr Nordhastedt angeschafft. Es wurde am 11. Juli wurde es übergeben.

Am 19.11. brach der Damm des großen Mühlenteiches und ein Teil des Ortes wurde überflutet. Da zu dieser Zeit ein schwerer Sturm über den Ort hinwegzog, wurde der Alarm nur von wenigen Kameraden gehört. Der Versuch, den Damm zu befestigen, gelang nicht. Die Wassermassen überfluteten mehrere Strassen des Ortes und die am Mühlenteich gelegene Wassermühle.

1972 Ein Großbrand eines Bauernhofes brachte uns sogar in die Bildzeitung.

1989 Am 03.07.1989 verunglückte im Nordhastedter Moor ein Tanklaster mit 23427 Litern Benzin und 11031 Litern Dieselkraftstoff. In dieser Zeit wurde bei uns die Autobahn A 23 durch das Moor gebaut. Ein mit Dieselkraftstoff und Benzin beladener LKW wollte zu dieser Baustelle und nahm die falsche Anfahrt von der verkehrten Seite her. In einer scharfen Rechtskurve kam der Auflieger von der Straße ab und rutschte in den Graben. Von der am Unfallort eingetroffenen Polizei aus Nordhastedt wurden um 15.25 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Nordhastedt, ein Umweltschutztrupp der PI Heide und das Umweltamt des Kreises Dithmarschen angefordert.

Der Tank war nicht beschädigt, allerdings waren einige Amaturen und ein Schacht leicht beschädigt, so dass aus dem Schacht etwas Benzin austrat. Dieses konnte von der Feuerwehr aufgefangen werden und gelangte so nicht in das Erdreich.

Durch starke Sonneneinstrahlung war eine Explosion nicht ausgeschlossen. Ein Tankwagen einer Fremdfirma wurde zum Umpumpen der Flüssigkeit herbeigerufen. Nach dem Umfüllen konnte der Auflieger durch einen Kran aus dem Graben geborgen werden. Um 21.30 Uhr war der Einsatz beendet.

2003 Die Jugendfeuerwehr wird gegründet. Neben der Jugendarbeit bildet sie auch eine Grundlage für zukünftige Feuerwehrmitglieder. Erster Jugendwart ist Reiner Weber, erster Jugendgruppenleiter Henrik Jasper.